Tobi

Irgendwo im nirgendwo war unsere große Tierfreundin Marinella auf einer Landstraße in der Nähe von Constanta unterwegs. Plötzlich fiel ihr ein Art Mopp auf, der sich seltsam
vorwärts bewegte. Da sie natürlich ein Auge für solche Dinge hat, fiel ihr gleich auf, dass hier offensichtlich jemand Hilfe brauchte.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass es sich um einen kleinen Hund handelte. Keine 1,5 kg leicht. Es war auch kein Problem ihn einzufangen, da er offensichtlich zu schwach zum Flüchten war.

Und wieder war natürlich das lange Fell ein großes Problem.
Auch bei diesem armen Kerl hatten sich fiese Viecher fest gesaugt, die dazu führten, dass er eine so genannte Räude hatte.
Bei Räude setzen Tiere Ihre Eier unter der Haut des Hundes ab, was einen furchtbaren Juckreiz auslöst und unbehandelt zum Tod führen kann.

Der arme Kerl wurde geschoren und musste etliche Torturen über sich ergehen lassen mit speziellen Medikamenten und Shampoos. Aber unsere rumänische Tierfreundin hat sich dieser Aufgabe angenommen. Da Flocke wie er getauft wurde auch schon älter war, stand noch nicht fest, ob er diese Prozeduren aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes überhaupt übersteht.

Aber Hund und Tierfreundin haben gekämpft und der Kleine hat überlebt. Bereits am ersten Tag, als wir die Bilder von Marinellas Fund gesehen hatten, stand fest; wenn der arme Kerl das packt kommt er zu uns. Wäre doch gelacht, wenn wir für so einen süßen Wutzel keinen Platz finden würden.

Als wir die Mitteilung bekamen, dass Flocke es packt, habe ich mich sehr darüber gefreut. Und mir ist meine Freundin Patricia P. eingefallen. Vor über einem Jahr hatte sie mir erzählt, dass sie eigentlich gerne ein Hündchen hätte. Sie ist aber sehr verantwortungsbewusst. Gut, sie arbeitet im Homeoffice von Zuhause aus, aber da sie gesundheitsbedingt nicht so viel Gassi gehen kann zögerte sie noch.

Aber da war dieser kleine Hund, mittlerweile grade 2 kg leicht, ca. 8 Jahre alt. Er legte keinen Wert auf große Spaziergänge. Er brauchte einfach nur jemanden, der sich um ihn kümmert, ihn knuddelt und liebt. Ich schickte meiner Freundin sein Foto und, was soll ich sagen, sie war sofort verliebt. Freu. Und hatte gleich einen Namen für ihn. Tobi.

Schon kurze Zeit später reiste Tobi an. Er war noch viel zarter und kleiner als erwartet, aber sein neues Frauchen schloss ihn verliebt in ihre Arme. Es folgten einige Tierarztbesuche, das wollen wir hier nicht verschweigen. Tobi hatte in den vielen Jahren auf der Straße doch einige Federn lassen müssen. Aber die tierärztliche Betreuung bei uns und die guten Medikamente brachten Tobi bald eine Erleichterung und er fetzt jetzt fröhlich durchs Leben.

Nun gut, das mit dem „er braucht kaum Gassi zu gehen“ hat sich etwas anders entwickelt, denn mittlerweile liebt er seine Gassirunden. Aber Frauchen hat sich sehr gut damit arrangiert und es tut auch ihr sehr gut, dass sie täglich mehrmals raus muss.

Tobi ist ein kleiner Herzensbrecher. Jeder liebt den kleinen Kerl. Und, er eignet sich auch hervorragend als Model für Zookies. Er lässt einfach alles mit sich machen und findet es auch noch toll.

Patricia und Tobi zwei die sich gefunden haben!

Danke liebe Patricia P., dass du dem kleinen Besen so ein wunderbares Zuhause gibst!

Noch in Rumänien musste man den armen Kerl komplett kahl scheren und mit Bädern und Medizin gegen die Tiere vorgehen, die sich in seinem Fell und seiner Haut eingenistet hatten

Es war lange nicht klar, ob das geschwächte Bündel Hund diese notwendigen Anwendungen überleben wird

Und wie er es überlebt hat. Aus dem verfilzten Straßenhund ist ein wunderschöner Herzensbrecher geworden