Shiro
In einer kleinen Stadt in der Nähe von Constanta in Rumänien sah eine Frau regelmäßig einen größeren hellen wuscheligen Hund, der in der Nähe einer Müllhalde nach Futter suchte. Wie der Zufall es so wollte ist ihre Schwiegertochter Marinella ganz besonders tierlieb. Seit Jahren rettet sie in Rumänien Hunde und Katzen von der Straße oder auch aus der schrecklichen Tötungsstation. Sie pflegt die Tiere gesund und versucht dann einen guten Platz zu finden. Meist in Deutschland, denn in Rumänien hat man es nicht so mit guter Tierhaltung.
Marinella und ihr Mann setzten sich ins Auto und entdeckten tatsächlich diesen Hund. Es handelt sich dabei offensichtlich um eine Rasse mit dem Namen „Ciobanesc Romanesc“ einen Rumänischen Hirtenhund. Diese weißen Schafe wie sie oft genannt werden, leben häufig in den rumänischen Karpaden und beschützen dort die Schaf- und Ziegenherden.
Wie jedoch dieser ca. 3 Jahre alte Rüde in der Stadt landete weiß niemand. Das Problem bei diesen Hunden, wenn sie auf der Straße leben müssen, ist ihr Fell. Es verfilzt total und es nistet sich oftmals Ungeziefer ein. Im Sommer schwitzen sie unter dem Fell, bei schlechtem Wetter trocknen sie nicht mehr.
Unsere rumänische Tierfreundin hat natürlich den Hund mitgenommen und ihn auf den Namen Amir getauft. Es hat sich schnell gezeigt, dass Amir ein freundlicher Hund ist, der Menschen, Hunde und auch Katzen mag. Das Gelände auf dem die Hunde von ihr untergebracht werden, war allerdings einem rumänischen Bauern, der ein ganzes Stück weg seinen Hof hat, schon immer ein Dorn im Auge. Er behauptete, dass wegen den Hunden nebenan seine Kühe weniger Milch geben. Die zuständige Behörde verlangte von unserer Tierschützerin von einen Tag auf den anderen die Hunde zu entfernen.
So blieb ihr leider nichts anderes übrig als die Tiere in einer Scheune unterzubringen, die nicht einmal über Fenster verfügte.
15 Hunde mussten so eingeschlossen ausharren bis Marinella 2 x am Tag kam, sie fütterte und sie kurz raus liess um ihr Geschäft zu erledigen.
Amir litt unter der Situation ganz besonders! Über eine liebe Kundin und mittlerweile Freundin, nämlich Petra Blümel, wurde ich auf den Hund aufmerksam. Petra und ich beschlossen, dass die armen Hunde unbedingt gerettet werden müssen. Wir konnten zwar nicht alle zu uns holen, beschlossen aber Amir und noch einen weiteren Wuschelhund mit den gleichen Problemen, nämlich Gipsy, zu uns nach Regensburg zu holen.
Natürlich wurden die beiden noch in Rumänien bereits geimpft und gechipt und konnten sich dann mit einem eigens dafür ausgestatteten Tiertransporter auf den Weg nach Regensburg machen.
Am April 2019 kamen die beiden dann in Regensburg an. Obwohl die beiden eine ca. 25stündige Fahrt hinter sich hatten, schien es ihnen ganz gut zu gehen. Sie hatten natürlich einen Bärenhunger. Aber nach dem Fressen machten sie es sich gleich gemütlich und schliefen.
Ich will Ihnen nichts vormachen, der Raum in dem die beiden untergebracht waren stank fürchterlich. Tausend Dank an meinen Mann! Er nächtigte trotzdem bei den beiden. Da sich schnell zeigte, dass Amir eine coole Socke ist, fuhren wir gleich am nächsten Tag zu Petra, die einen Hundesalon hat. Da wurde der Stinker geschoren und gebadet. Man merkte schnell, dass es ihm offensichtlich gut tat.
Da Gipsy sich als wesentlich ängstlicher herausstellte, haben wir sie nicht gebadet, sondern versuchten sie ganz liebevoll mit nassen Tüchern und viiiiiielen Streicheleinheiten von dem Gemüffel zu befreien, was wunderbar half.
Wir begannen gleich damit -vielen lieben Dank an Paula und Laura- mit den Hunden Gassi zu gehen und sie in einen normalen Tagesablauf zu integrieren. Gleichzeitig hatten wir natürlich schon für die beiden versucht einen Platz zu finden.
Auch TVA war so lieb und half uns bei der Suche nach einem passenden Platz für Amir, der ja ein großer Hund ist, also alles nicht so einfach.
Und wie der Zufall es so haben wollte, hat eine Bekannte, die ich schon seit nahezu 40 Jahren kenne, diese Anzeige gesehen. Eigentlich hatte sie schon zwei Hunde und wollte auch keinen weiteren, aber sie las meinen Namen und dachte, so ein Zufall.
Schon am nächsten Tag schaute sie mit ihrem Mann bei uns vorbei um Amir zu begutachten. Was soll ich sagen, jetzt haben sie drei Hunde.
Amir wurde auf den wunderschönen Namen Shiro getauft, was in japanisch „weiß“ heißt. Er ist ein Traumhund. Seine neue Familie ist einfach nur begeistert von ihm. Er liebt seine Hundegeschwister ebenso wie die kleinen Enkel der Familie. Er begleitet sein Frauchen beim Ausreiten und fährt mit in Urlaub. Er ist ein glücklicher Hund, der die Natur liebt.
Vielen lieben Dank an Hannelore und Thomas Q. dass ihr Euch einfach so für einen weiteren Hund entschieden habt und Shiro so ein tolles Zuhause gekriegt hat!
In dieser Scheune ohne Fenster mussten Shiro und seine Hundefreunde lange Zeit ausharren
In Regensburg angekommen waren Shiro und Gipsy platt und schliefen erstamal
Nachdem Shiro endlich von dem verfilzten verschmutzten Fell befreit war merkte man, wie wohl er sich fühlte
Das ist Shiro heute! Ein stattlicher wunderschöner souveräner Hund, der seiner Familie einfach nur große Freude bereitet!