Gipsy

Die entzückende Wuschelhündin Gipsy hat unsere rumänische Tierfreundin auf einem Hinterhof entdeckt. Sie hatte mehrere Welpen die sie noch säugte. Regelmäßig brachte sie ihr dann Futter vorbei, damit Gipsy sich zusätzlich zu den Welpen nicht auch noch nach Futter suchen musste.

Eines Tages jedoch waren die kleinen Welpen, die immer noch gesäugt werden mussten, verschwunden. Da Gipsy auch sehr ängstlich war, deutete leider alles darauf hin, dass man die Kleinen einfach entsorgt hatte, weil sie einfach noch nicht schnell genug weglaufen konnten und die Mama haben sie eben nicht erwischt.

Nachdem sicher gestellt war, dass die Kleinen wirklich nicht mehr auftauchten, nahm Marinella Gipsy mit in ihr kleines „Auffanglager“,  mit dem eben das passierte, das wir schon bei Shiro beschrieben hatten.

Das Gelände auf dem die Hunde von ihr untergebracht wurden, war einem rumänischen Bauern ein Dorn im Auge. Er behauptete, dass wegen den Hunden nebenan seine Kühe weniger Milch geben. Die zuständige Behörde verlangte von unserer Tierschützerin von einem Tag auf den anderen die Hunde zu entfernen.

So blieb ihr leider nichts anderes übrig als die Tiere in einer Scheune unterzubringen, die nicht einmal über Fenster verfügte.

15 Hunde mussten so eingeschlossen ausharren bis Marinella 2 x am Tag kam, sie fütterte und sie kurz raus liess um ihr Geschäft zu erledigen.

Und Hunde mit viel Fell verschmutzen und verfilzen unter solchen Lebensumständen derart, dass es zu schlimmen Krankheiten kommen kann.
Und Gipsy war mit Shiro die erste Hündin, die wir aus Rumänien zu uns nach Regensburg holten um ein neues Zuhause für sie zu finden.

Gipsy überstand wie Shiro die Fahrt sehr gut. Allerdings war diese Hündin offenbar noch nie in einem Haus. Wir hatten unsere Probleme sie in die Wohnung zu locken, in der sie die erste Zeit mit Shiro verbringen sollte. Da die beiden Hunde sich jedoch sehr mochten und wir alle -Danke an Paula und Laura- sehr viel Geduld zeigten, marschierte Gipsy schon bald durch die Türe in die Wohnung und wieder hinaus in den Innenhof. Das Training begannen wir auch sofort am zweiten Tag der Ankunft, wir gingen Gassi und obwohl sie bis dahin auch kein Geschirr und Halsband kannte, gewöhnte sie sich schnell daran. Allerdings blieb sie schon vorsichtig.

Schon bald, nachdem wir Gipsy im Laden ausgehängt hatten, meldete sich ein junges Pärchen bei uns. Sie hatten zwei Jahre zuvor bereits einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert und fanden das Wuschelmädchen so entzückend, dass sie sie gerne noch dazu adoptiert hätten.

Wir trafen uns zum Gassi gehen und Annika R. kam etliche Tage hintereinander zu uns um sich mit Gipsy zu beschäftigen. Auch besuchten wir Annika, Nik und Hund Arpad in Ihrem Zuhause, damit sich Gipsy dort ein bisschen umsehen konnte. Eine wunderbare langsame Annäherung.

Schon nach kurzer Zeit waren wir der Meinung, dass Gipsy in ihr neues Heim einziehen sollte. Die Geräusche der Stadt und auch ansonsten die Umstände mit vielen Menschen, Radfahrern und anderem waren für Hündin schon heftig. Annika und Nik waren sich aber dieser Aufgabe bewusst und sie wollten die Herausforderung mit einem etwas ängstlicheren Hund zu leben unbedingt annehmen. Vor allem weil sich Gipsy schon in ihr Herz geschlichen hatte.

Und was sollen wir sagen… diese vier haben sich mittlerweile zu einem Dreamteam entwickelt. Für Gipsy ist es wunderbar sich an einen bereits vorhandenen Hund orientieren zu können, der nicht so ängstlich ist. Und die beiden mochten sich schon nach sehr kurzer Zeit sehr gerne.

Außerdem unternehmen die neuen Eltern unheimlich viel mit ihren Hunden. Gehen oft in die Hundeschule, fahren mit anderen Hundebesitzern in Urlaub, wandern. Das tut Gipsy soooo gut. Sie wird immer tapferer. Spielt mittlerweile ausgelassen und ist ein kleiner Besen geworden, der Katzen jagt.

Vielen Dank an Annika und Nik R. Ihr habt großartiges geleistet. Sorry Arpad, Du warst natürlich auch dran beteiligt. Vielen Dank, dass ihr so tolle Hundeeltern seid!

Mit diesem Foto suchten wir für Gipsy ein neues Zuhause; es wurde noch in Rumänien aufgenommen

Nachdem Gipsy mit Shiro im April 2019 in Regensburg angekommen war, schliefen die beiden erstmal etliche Stunden

Schon am zweiten Tag bekamen die beiden von uns ein Geschirr angezogen und wir schlenderten durch die Stadt; auch wenn beide etwas nervös waren, meisterten sie den Spaziergang mit Pravour

Gipsy ist ein Herz und eine Seele mit Ihrem Bruder Arpad

Und so glücklich und hübsch sieht die ehemalige Straßenhündin jetzt aus